12.-13.07.2025 Feuerwehrfest Plaus
Bereits vor über 115 Jahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Plaus gegründet.
Im Februar 1907 schlossen sich 12 beherzte Männer zusammen und gründeten die Dorfwehr.
Sicher ist, dass es bereits vor dem offiziellen Gründungsakt 1907 eine Selbsthilfsorganisation in Plaus gab.
Von dieser Selbsthilfeorganisation wurde auch das erste Ausrüstungsstück, eine Handpumpe, von der neu gegründeten Feuerwehr übernommen.
Die Mitglieder der Feuerwehren der damaligen Zeit wurden, entsprechend ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten entweder der Steiger-, der Spritzen- oder der Schlauchmannschaft zugeteilt, wobei jede Mannschaft vom eigenen Kommandant geführt wurde. Gleich wie heute stand auch damals ein verantwortlicher Hauptmann der gesamten Wehr vor.
Die Gründungsmitglieder der Feuerwehr im Jahre 1907
Hauptmann:
- Braunhofer Hugo
Spritzenmannschaft:
- Schwienbacher Josef Mannschaftskommandant, Schriftführer und Kassier
- Ladurner Franz Mannschaftskommandant- Stellvertreter
- Köll Josef
- Gilg Jakob
- Pöhl Johann
Steigemannschaft:
- Hafner Johann Mannschaftskommandant
- Kaserer Hermann
Schlauchmannschaft:
- Kaserer Peter Mannschaftkommandant
- Götsch Josef Mannschaftskommandant- Stellvertreter
- Ladurner Matthias
- Tscholl Matthias
Da zum löschen eines Brandes Idealismus, Selbstlosigkeit und eine Pumpe nicht genug warn, baute man im Jahre 1908 die erste Trinkwasserleitung im kleinen Dorf Plaus, welche zugleich der Löschwasserversorgung diente.
Sechs Jahre nach der Gründung, also im Jahre 1913, konnte die erste fahrbare Leiter in Plaus in Empfang genommen werden. Nach dem großen Aufschwung in den ersten Jahren musste die Tätigkeit mit Beginn des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 stark eingeschränkt werden, da viele Wehrmänner an die Front ziehen mussten.
Mit einkehrenden Frieden 1918 konnte der Wiederaufbau der FF Plaus vorangetrieben werden.
Nach mehreren Großbränden, wurde im Jahre 1920 eine Vereinbarung zwischen den Wehren von Naturns, Tschirland, Partschins und Plaus getroffen, sich bei größeren, sichtbaren Bränden gegenseitig unaufgefordert zu Hilfe zu eilen.
Damit halfen auch früher, die Plauser Wehrmänner im Sinne der Solidarität und Nachbarschaftshilfe bei größeren Bränden in den umliegenden Gemeinden mit.
Durch die Annexion Südtirols durch Italien geriet die Feuerwehr in große Schwierigkeiten. Im Jahre 1925 mussten alle Freiwilligen Feuerwehren des Landes aufgelöst werden. Die Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehren sollten durch die Berufsfeuerwehren in den Bezirkshauptorten durchgeführt werden.
Doch den damaligen Machthabern wurde aber bald bewusst, dass durch die Berufsfeuerwehren oft größere Schadensfälle nicht abgewendet werden konnten. Also entschlossen sie das bisherige System mit den Freiwilligen Feuerwehren, jedoch mit Einschränkungen, wieder zu „dulden“. Die Hauptmänner wurden nicht mehr von der Mannschaft gewählt, sondern von den faschistischen Machthabern eingesetzten Gemeindevorstehern ernannt. Auch wurde die italienische Kommandosprache eingeführt. Weiters mussten alle Führungskräfte der Feuerwehren im italienischen Heer gedient haben. Unter den gegebenen Voraussetzungen verringerte sich die Mitgliederzahl der FF Plaus enorm. Trotz der erwähnten Schwierigkeiten waren im Falle eines Brandes die Männer der Plauser Wehr stets zur Stelle.
1931 konnte die neue Feuerwehrfahne, welche auch heute noch ihren Dienst bei offiziellen Anlässen erfüllt, eingeweiht werden.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs, im Jahre 1939 und der Einberufung vieler Plauser Wehrmänner ging die Mitgliederzahl wieder rapide zurück und die Wehr wurde beinahe aufgelöst.
Nachdem der italienische Staat im Mai 1945 die Macht über Südtirol übernommen hatte und sich auch die Gemeinden wieder demokratisch gewählter Vertreter erfreuen durften, konnte im ganzen Land mit dem Wiederaufbau des Feuerwehrwesens begonnen werden.
In der Nachkriegszeit mussten mehrere Ausrüstungsgegenstände unserer Wehr wieder angekauft werden, da im Jahre 1925 der Größteil des Inventars beschlagnahmt worden war.
Im Juni 1948 konnte die erste Motorspritze der Marke „Minimax“ angekauft werden. In den darauffolgenden Jahren fand nun auch die Motorisierung in der Plauser Wehr statt und man konnte im Jahre 1952 einen gebrauchten Feuerwehr Jeep ankaufen.
Nach 30-jähriger Unterbrechung schlossen sich im Jahr 1954 die Freiwilligen Feuerwehren wieder in neun Bezirksverbänden zusammen. Im darauffolgenden Jahr folgte dann offiziell die Gründung des „Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols“.
Im Juni 1948 konnte die erste Motorspritze der Marke „Minimax“ angekauft werden. In den darauffolgenden Jahren fand nun auch die Motorisierung in der Plauser Wehr statt und man konnte im Jahre 1952 einen gebrauchten Feuerwehr Jeep ankaufen.
1967 konnte ein Anbau an der bestehenden Feuerwehrhalle getätigt werden.
Drei Jahre später, im Mai, wurde ein neues Geländefahrzeug der Marke Fiat Campagnola offiziell eingeweiht.
1970 kaufte die Feuerwehr Plaus ein weiteres Fahrzeug, einen Ford Transit als Mannschaftstransportfahrzeug, an.
Im Jahre 1989 konnte, das heute nicht mehr im Dienst stehende, Tanklöschfahrzeug eingeweiht werden.
In den darauffolgenden Jahren wurde der Fuhr- und Ausrüstungspark der Feuerwehr Plaus stark erweitert, so wurde 1994 das Kleinlöschfahrzeug und 1997 der Gerätewagen angekauft.
Ein Meilenstein in der Geschichte der Plauser Wehr, war das Jahr 2002. Im Sommer des genannten Jahres konnte die erste Jugendgruppe der FF Plaus mit acht Mitgliedern gegründet werden, somit andererseits der Nachwuchs in der Feuerwehr gesichert, andererseits wurde eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für die Jugendlichen im Dorf geschaffen.
2003 konnte das jetzige Gerätehaus der Wehr bezogen werden und 2004 wurde die Waldbrandpumpe angekauft.
Zwei Jahre nach Fertigstellung des Gerätehauses, wurde das neue Mannschaftstransportfahrzeug und 2006 das Raupenfahrzeug angekauft. Somit war der Fuhrpark der Feuerwehr Plaus komplett.
Die Mitgliederzahl der Plauser Wehr ist in den letzten Jahren stets gestiegen und von den jetzigen 33 aktiven Mitgliedern sind 23 Männer Atemschutzträger. 12 Mitglieder gehören der Gefahrgut-Gruppe an, welche zur Unterstützung der Gefahrgutwehr Meran auch überörtlich zu Einsatz kommt.